Es ist schwierig zu beginnen. Bin ich eingebildet, wenn ich sage ich bin ein Traumhund, Seelenhund, der beste Welshi auf der Welt.....???? Mein Frauchen behauptet es auf jeden Fall. Ich bin jetzt fünf Jahre alt. Immer lustig, immer verspielt. Schwimme und renne für mein Leben gern. Im Haus liebe ich es auf dem Sofa zu liegen und zu kuscheln. Ich kann aber auch die ganze Nacht angekuschelt im Bett schlafen.
Frauchen und Herrchen wollen mich eigentlich noch 10 Jahre haben. Leider kommt es ganz anders als man denkt.
Am 4. Februar 2020 wurde mit Hilfe eines MRT ein 1 cm x 1,5 cm großes Meningiom (Gehirntumor) festgestellt.
Wir haben jetzt Ende Dezember 2019, Januar 2020. Unser Herrschen hat eine neue Hüfte bekommen, ist noch zu Hause. Mein Frauchen wundert sich, dass ich lieber noch bei Herrchen im Bett liegen bleibe, statt mit Donna und Keks aufzustehen. Manchmal stehe ich auch im Zimmer und schaue so komisch. Frauchen meint, ich schaue, als ob ich gekifft hätte. Leider kann ich ihnen nicht sagen, dass ich einen Druck im Kopf verspüre. Oder hab ich Kopfschmerzen? Beim Fressen und draußen bin ich wie immer.
23. Januar . Heute sind wir aus unserem Kurzurlaub aus Tschechien zurück gekommen. Donna wurde gedeckt. Wir wohnten in einem schönen Hotel und habe tolle Waldspaziergänge gemacht.
24. Januar. Heute Abend waren wir alleine zu Hause. Als Frauchen und Herrchen heim gekommen sind, war in die Wohnung gebieselt, ich rannte planlos durch die Wohnung. Mein Unterkiefer und mein Hals war vollgesabbert und ich hatte wahnsinnig Durst. Frauchen meinte, ich hätte mir vielleicht den Magen verdorben. Leider konnte ich ihnen nicht sagen, dass ich einen Krampfanfall hatte.
31. Januar Freitag ist Oma-Enkel-Tag. Den ganzen Tag die Kids da. Die spielen mit mir ganz viel und man kann denen ganz gut das Essen klauen.17.00 Uhr, die Kids sind wieder zu Hause. Frauchen sitzt mit Carmen im Wohnzimmer gemütlich bei einer Tasse Kaffee. Plötzlich reiß ich den Kopf nach hinten, falle auf die Seite und fange an zu krampfen. Es dauert, bis ich wieder ansprechbar und einigermaßen fit bin, ca 15 Minuten. Marco hat gleich beim Tierarzt ein Notfall Medikament geholt.
1. Februar. Heute ist wieder alles okay. Ich verstehe gar nicht, was Frauchen den ganzen Tag am Handy macht. Sie hat ganz viel WhatsApp geschrieben, hat immer irgendwas von Epilepsie geredet. Aber bei uns in der Linie ist angeblich nix drin.
Draußen ist ein Traum Wetter und 12 Grad warm. Wir sind eine große Runde gelaufen. Die Läufigkeiten aller Spaniel ist vorbei. Jetzt dürfen wir wieder alle mit.
2. Februar. Alles gut bis 23.00 Uhr. Wir lagen schon alle im Bett, als ich wieder einen Krampfanfall hatte.
3. Februar. In der Früh um 9.00 Uhr wieder ein leichter Anfall. Ich bin jetzt gar nicht mehr alleine. Frauchen hat heute ganz viel telefoniert. Mit der Uni in München und mit einer Tierklinik in Babenhausen. Da sind ganz gute Neurologen. Am Abend waren wir noch bei unserem Haustierarzt. Er hat mir gaaanz viel Blut abgenommen.
4. Februar. Ganz in der Früh sind wir heute in eine Tierklinik gefahren. Dort wurde ich ganz gründlich untersucht. Meine rechte Pupille ist ein wenig verzögert. Nach den Anfällen bin ich im Kreis gelaufen.
Die Neurologin will mich unbedingt in der Klinik lassen. Es wird ein MRT gemacht, nochmal Blut abgenommen, sowie Gehirnflüssigkeit punktiert.
17.00 Uhr. Ich darf wieder nach Hause. Frauchen erklärt mal alles.
Für uns bricht gerade eine Welt zusammen. Milka hat einen 1 cm x 1,5 cm großen Tumor im Kopf. Es handelt sich um ein Meningiom. Bei einem so jungen Hund höchst wahrscheinlich bösartig. Sie bekommt jetzt Cortison gegen die Hirnschwellung und Luminaletten gegen die Krampfanfälle. Die Lebenserwartung liegt zwischen einer Woche und ein paar Monaten. Chemo hilft nicht. Bestrahlung und Operation verlängert nur etwas und kommt nur in Frage, wenn der Tumor in zwei Monaten nicht wesentlich gewachsen ist. Wir haben ihr ganz fest versprochen, dass sie nicht leiden muss.
5. Februar. Mir geht's richtig gut. Herrchen verwöhnt mich den ganzen Tag. Alleine sein muss ich auch nicht mehr.
11. Februar. Seit gestern schaue ich wieder so komisch. Hab ich einen Druck im Kopf, oder Kopfschmerzen??????
21. Februar 2020. Die Normalität hat wieder Einzug gehalten. Ich gehe ganz normal mit spazieren und alles ist ok. Nur alleine mit den anderen Hunden bin ich nicht. Zum Glück hat das Frauchen immer geübt, dass wir alle auch mal ganz alleine, auch ohne anderen Hunde, bleiben können.
23. Februar 2020. Heute durfte ich mit zum Spanielwandern. Wir sind fast 10 km an der Isar gelaufen. Baden durften wir natürlich auch. Es waren 11 Hunde dabei.
24. Februar 2020 Alle Hoffnungen schwinden. Ich hatte heute Abend wieder einen leichten Krampfanfall. Die Medikamente hab ich ganz brav gefressen und pünktlich bekommen. Trotz aller Studien hatte meine Menschenfamilie die Hoffnung, dass das Ding in meinem Kopf nicht wächst, oder einfach verschwindet.
04. März 2020 Heute sind wir Mal wieder eine große Runde gelaufen. Wir waren bei Freunden in Epfach und sind eine Lech - Runde gegangen. Keks, unser Labrador Freund und ich hatten einen riesen Spaß. Böschung runter, rein ins Wasser, Böschung wieder rauf usw. Aber anscheinend war das zu viel für mich. Am Abend war ich wieder sehr unruhig, hab vor mich hin gefiept und den Kopf hängen lassen. Frauchen meinte, ich darf jetzt nur noch Rentnerrunden laufen.
07. März 2020 irgendwie geht's mir nicht so gut. Ich mag auch gar nicht mehr kuscheln. Nachts schlaf ich auch lieber neben dem Bett. Vorhin hab ich so ganz widerliche Tropfen bekommen. Mal schauen, ob es mir dann besser geht.
30. März 2020. Mir geht's super. Ich darf jetzt auch langsam am Radl mit laufen. Wir sind ja momentan nur zu zweit. Keks und ich. Marco war auch mal Inlinern mit mir (dem ist langweilig. Er ist wegen Corona zu Hause).
16. März 2020 Heute nachmittag habe ich wieder gekrampft. Sonst geht's aber gut.
11. April 2020 Heute hatte ich zwei schwere Krampfanfälle kurz hintereinander. Nach Diazepam bin ich jetzt endlich zur Ruhe gekommen und schlafe. Wir haben seit Tagen sommerliches Wetter und genießen die Zeit im Garten.
6. Mai 2020 Momentan bin ich sehr wechselhaft. Mal total kindisch. Ich spiele und tobe mit Keks und Donnas Welpen. Dann hechel ich viel schaue wie unter Drogen. Manchmal habe ich auch Absencen.
14.Mai 2020 Immer öfter geht's mir nicht so gut, also hat Frauchen beschlossen nochmal nach Babenhausen in die Tierklinik zu fahren. Wir haben auch ein paar Videos von meinen Anfällen und Absancen dabei gehabt.
Ich bekomm jetzt Luminaletten 30 mg früh und abends, Prednisolon 10 mg und bei Bedarf Novalgin 3 x täglich.
Am 26. Mai wird nochmal ein MRT gemacht.
Leider sind unsere schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Das MRT hat eine deutliche Vergrößerung des Meningnoms gezeigt. Nachdem es Milka in den letzten Wochen immer schlechter ging und wir die Medikamente schon verdoppelt hatten, entschieden wir uns Milka schlafen zu lassen. Es tut unsagbar weh. Sie fehlt an allen Ecken.